Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

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Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Mi, 29.05.2013 08:59

Wie du schon angedeutet hast, wird der Unterschied bei Unwissenheit vermutlich marginal.
Moment, auch wenn ich das vermute, heißt das nicht es zu wissen. Man müsste es untersuchen und hierbei die untersuchte Benutzergruppe nicht nur so groß wählen das sie formalen statistischen Anforderungen genügt, sondern das sie auch berücksichtigt/wiederspiegelt das sich Anwender sein ja nicht in der Benutzung des Programms beschränkt, sondern Anwender Wechselwirkungen auslösen, z.B. auch mit den jeweiligen Communities der Programme.

Das ist also garnicht so banal und ich fänds durchaus spannend zu sehen was dabei rauskommt, auch wenn Viele wohl meinen werden das das wieder nur eine theoretische Arbeit ist die sich statistische Daten wunschgemäß zurechtinterpretiert.
Ich halte es auch garnicht für vollens unmöglich für eine solche Arbeit einen Sponsor zu finden, weil, zumindest große, Unternehmen ihre OpenSource-Aktivitäten bzw. ihr Interagieren mit entsprechenden Commmunities nicht mehr rein dem 'Bauchgefühl' überlassen sondern durchaus auf Erkenntnisse zur Beeinflussung solcher Communities zurückgreifen.

(Nö, ich kann dazu nicht sehr viel diskutieren, denn meine Kenntnisse beschränken sich, mangels Zeit, auf Bruchstücke dieses Bereichs.)
Auch finde ich nach wie vor, dass das erste und zweite Kapitel besser sind als das dritte und vierte
warte ein paar Jahre und Dir kommt die ganze Arbeit unzureichend vor. Das liegt nicht an Deiner Arbeit, sondern daran das Du Dich weiterentwickelst ;-)

Meine letzte Diplomarbeit mit dem Titel "Migrationsstrategien zu OpenSource-Software" stammt aus dem Jahre 2006 und kommt mir heute ziemlich oberflächlich, wenn nicht falsch vor.
(Meine damalige Fachrichtung war BWL, wobei das bereits mit Ende 30 war, mein Erststudium hingegen war Chemie, ich habe danach aber nur kurz auf diesem speziellen Gebiet gearbeitet.)
Da ich damals dazu nichts gefunden hatte, gibt es irgendwo eine ähnliche historische Beschreibung der Geschichte von Star / Open / Libre Office?
Kommt darauf an wie genau Du es brauchst, denn in der Tat muß man sich Details zusammensuchen wenn man es sehr genau will, ich habe den gewissen Vorteil Vieles aus erster Hand zu kennen, weil ich seit ca. 8 Jahren in den Projekten aktiv mitarbeite, erst bei OOo, dann einige Monate bei LO und inzwischen bei AOO.

In der Einleitung zu meinem Calc-Buch, z.B. http://calc-info.de/informationen.htm, (ja, mein richtiger Name ist Jörg) gibt es einen sehr kurzen Abriss (1 Seite) zu StarOffice/OpenOffice, im Buch von Thomas (hier im Forum nickname "Toxitom") gibt es etwas mehr (2-5 Seiten?) dazu.
Leider sind diese konkreten Dinge nicht frei, bei z.B. Amazon, einzusehen, wenn es wirklich dringend wäre könnte ich sie Dir zusenden, ich denke aber nicht das da soviel drinsteht (zumindest bei mir nicht) denn das sind nun mal keine wissenschaftlichen Abhandlungen.



Gruß
Stephan

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von finnn » Di, 28.05.2013 13:56

Nur ist die Einheit FOSS und Mensch signifikant anders als beispielsweise die Einheit Freeware und Mensch oder Creative Commons by-nd und Mensch?
Jap, das ist genau die Frage. Damals habe ich dazu geschrieben:
Die Erkenntnis dieser Differenz ist potentiell möglich, jedoch nicht zwingend erforderlich. Wie bereits erwähnt wurde aus Gründen dieser Potentialität der mit einem proprietären nicht-kostenfreien Konkurrenzprodukt versehene Markt der Office-Pakete als Untersuchungsobjekt gewählt. Wird die Differenz jedoch nicht erkannt, stellt sich die Frage der Veränderung der Subjektivität durch FOSS auch nicht. Die Anwendung von FOSS statt von proprietärer Software geht also nicht „automatisch“ mit einer Veränderung der Subjektivität einher, birgt aber Potential dafür.
Wie du schon angedeutet hast, wird der Unterschied bei Unwissenheit vermutlich marginal. Aber immerhin kennen die Menschen, die Freeware mit FOSS verwechseln FOSS. Obwohl man dort wahrscheinlich ein sehr merkwürdiges und inkonsistentes Bild von FOSS finden würde.


Rückblickend muss ich sagen, dass die Rede von "Potentialen" auf jeden Fall eine gute Wahl war. Auch finde ich nach wie vor, dass das erste und zweite Kapitel besser sind als das dritte und vierte ;)

Da ich damals dazu nichts gefunden hatte, gibt es irgendwo eine ähnliche historische Beschreibung der Geschichte von Star / Open / Libre Office?

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Di, 28.05.2013 12:49

Ganz genau diese Interpretation ist der Grund weshalb sich die Waffendiskussion (vor allem in den USA) im Kreise dreht.
Das kann ich nicht beurteilen bzw. ich denke die Amerikaner legen zuallerst auch Wert darauf nicht dem Staat gegenüber wehrlos zu sein und das halte ich für eine recht gesunde Einstellung.
Grundgedanke dabei ist, dass Waffe und Träger eine neue Einheit bilden, die sich sowohl von der Waffe als auch von dem Menschen aber vor allem von einer reinen Addition der beiden unterscheidet.
Das würde ich bejahen.
Ich behaupte in diesem Sinne, dass Menschen mit FOSS andere Einheiten sind als Menschen ohne FOSS.
Kann möglich sein.
Nur ist die Einheit FOSS und Mensch signifikant anders als beispielsweise die Einheit Freeware und Mensch oder Creative Commons by-nd und Mensch?

(Die Beispiele Freeware und Creative Commons by-nd weil viele Menschen glauben das wäre faktisch das Gleiche wie FOSS und die Frage ist dann halt ob ein Mensch der nur glaubt FOSS zu nutzen, ohne das wirlich zu tun, sich dann so verhält als nutze er wirklich FOSS.)
Bitte genauer lesen!
Meine letzte Antwort hatte keinen Bezug mehr auf Deine Arbeit sondern ich glaubte wir diskutieren jetzt frei zu dem Thema ansich (ich habe also Teile meiner Anwort nicht deshalb gegeben weil sie mir in Deiner Arbeit fehlten).


Gruß
Stephan

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von finnn » Di, 28.05.2013 11:34

Stephan hat geschrieben:
FOSS ist eher vom Charakter wie eine Waffe, sie dient dem der sie benutzt, zu den Zwecken für die er sie einsetzt. Sie selbst ist nicht 'gut' oder 'schlecht' sondern sogar im Gegenteil in höchsten Maße neutral per Definition, denn eine freie Lizenz hört auf eine freie Lizenz zu sein wenn man versuchte in ihr auszuschliessen das die unter ihr stehende Software z.B. verkauft oder z.B. für militärische Zwecke eingesetzt werden darf.
Ganz genau diese Interpretation ist der Grund weshalb sich die Waffendiskussion (vor allem in den USA) im Kreise dreht. Eine merkwürdige Vorstellung von der Mensch - Objektbeziehung. Auch wenn ich das in der BA-Arbeit nicht erwähnt habe, beziehe ich doch ein wenig die Position die von dem Wissenschaftssoziologen- und philosophen Bruno Latour eingenommen wird.

Grundgedanke dabei ist, dass Waffe und Träger eine neue Einheit bilden, die sich sowohl von der Waffe als auch von dem Menschen aber vor allem von einer reinen Addition der beiden unterscheidet. Es steht wohl außer Frage, dass sich die meisten Menschen in Extremsituationen mit mit einer Waffe gänzlich anders als verhalten als ohne einer Waffe.

Für eine Übersicht siehe: Degele, Nina, 2002: Einführung in die Techniksoziologie, München: Fink.
Zum Teilen auch verfügbar auf Google-Books, wo sie explizit auf Bruno Latour, seine ANT und das Waffe-Mensch Beispiel eingeht.

Ich behaupte in diesem Sinne, dass Menschen mit FOSS andere Einheiten sind als Menschen ohne FOSS. Im übrigen schreibe ich selbst, wie sehr FOSS in den üblichen Wirtschaftsbetrieb integriert ist und diesen für die eigene Existenz benötigt:
Die Existenz in der nicht FOSS-Welt verlangt Geld zum Überleben – die potentielle Verwirklichung in der FOSS-Welt geht also einher mit einer relativ stabilen Lage in der nicht-FOSS-Welt. Neben ganz allgemeinen Existenzgrundlagen ist außerdem die materielle Existenzgrundlage in der FOSS-Welt notwendig (Computer, Internet, Elektrizität, IT-Literacy, Englisch). FOSS basiert damit auf überschüssiger Energie und Fähigkeiten die einer kapitalistischen Marktökonomie entstehen und nicht in FOSS selber.
Bitte genauer lesen!

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Mo, 27.05.2013 20:05

ja eher in die Richtung, dass FOSS das Potential in sich trägt mit einer anderen als der marktbasierten Produktionsform in Verbindung zu kommen.
FOSS existiert immer innerhalb der Grenzen der Gesellschaft, auch der wirtschaftlichen Grenzen.

Nur weil ich auch kostenlose FOSS veröffentliche, heißt das nicht das das, in einer marktwirtschaftlichen Ordnung, jenseits des Marktes geschehen kann, denn ich muss leben und nur wenn ich im normalen Wirtschaftgeschehen genug verdiene kann ich mir erlauben in meiner Freizeit FOSS kostenlos zu erstellen.
Daran ändert sich auch nichts wenn ich z.B. mit Spenden alimentiert werde, denn auch diese Spenden muss der Spender ersteinmal verdient haben um sie spenden zu können.

Genausowenig wie FOSS in einer marktwirtschaftlichen Ordnung gegen den Markt arbeitet, genausowenig ist z.B. Nova-Linux (http://de.wikipedia.org/wiki/Nova_(Linux-Distribution)) sozialistisch, oder wie auch immer Du das nennen willst.

FOSS ist eher vom Charakter wie eine Waffe, sie dient dem der sie benutzt, zu den Zwecken für die er sie einsetzt. Sie selbst ist nicht 'gut' oder 'schlecht' sondern sogar im Gegenteil in höchsten Maße neutral per Definition, denn eine freie Lizenz hört auf eine freie Lizenz zu sein wenn man versuchte in ihr auszuschliessen das die unter ihr stehende Software z.B. verkauft oder z.B. für militärische Zwecke eingesetzt werden darf.
Da es solcherart Diskussionen häufig im Netz gibt und die Leute regelmäßig überrascht sind, ist die einzige Antwort darauf, das es jedem freisteht ethisch korrekte Softwarelizenzen zu schaffen und Software unter diesen Lizenzen zu vertreiben, nur frei, im Sinne der Definition freier Software (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Soft ... grenzungen), wird dann diese Software nicht mehr sein.

Letzteres heißt nicht das diese Lizenzen 'schlechter' wären, vielleicht würden sie in ihrer Beliebtheit sogar freie Lizenzen überflügeln, denn z.B. die sehr beliebte Creative Commons Lizenz zeigt ja auf wie schmal der Grat ist, denn die Grenze zwischen frei und nicht frei geht hier praktisch quer durch die Lizenz, denn die Varianten by und by-sa [1] sind frei im Sinne der Definition freier Software, die anderen Varianten nicht vollkommen.

[1]
siehe z.B.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Creative_C ... n_Lizenzen



Gruß
Stephan

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Mo, 27.05.2013 20:05

ja eher in die Richtung, dass FOSS das Potential in sich trägt mit einer anderen als der marktbasierten Produktionsform in Verbindung zu kommen.
FOSS existiert innerhalb der Grenzen der Gesellschaft, auch der wirtschaftlichen Grenzen.

Nur weil ich auch kostenlose FOSS veröffentliche, heißt das nicht das das, in einer marktwirtschaftlichen Wirtschaft, jenseits des Marktes geschehen kann, denn ich muss leben und nur wenn ich im normalen Wirtschaftgeschehen genug verdiene kann ich mir erlauben in meiner Freizeit FOSS kostenlos zu erstellen.
Daran ändert sich auch nichts wenn ich z.B. mit Spenden alimentiert werde, denn auch diese Spenden muss der Spender ersteinmal verdient haben um sie spenden zu können.

Genausowenig wie FOSS in einer marktwirtschaftlichen Ordnung 'gegen den Markt arbeitet', genausowenig ist z.B. Nova-Linux (http://de.wikipedia.org/wiki/Nova_(Linux-Distribution)) sozialistisch, oder wie auch immer Du das nennen willst.

FOSS ist eher vom Charakter wie eine Waffe, sie dient dem der sie benutzt, zu den Zwecken für die er sie einsetzt. Sie selbst ist nicht 'gut' oder 'schlecht' sondern sogar im Gegenteil in höchsten Maße neutral per Definition, denn eine freie Lizenz hört auf eine freie Lizenz zu sein wenn man versuchte in ihr auszuschliessen das die unter ihr stehende Software z.B. verkauft oder z.B. für militärische Zwecke eingesetzt werden darf.
Da es solcherart Diskussionen häufig im Netz gibt und die Leute regelmäßig überrascht sind, ist die einzige Antwort darauf, das es jedem freisteht ethisch korrekte Softwarelizenzen zu schaffen und Software unter diesen Lizenzen zu vertreiben, nur frei, im Sinne der Definition freier Software (z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Soft ... grenzungen), wird dann diese Software nicht mehr sein.

Letzteres heißt nicht das diese Lizenzen 'schlechter' wären, vielleicht würden sie in ihrer Beliebtheit sogar freie Lizenzen überflügeln, denn z.B. die sehr beliebte Creative Commons Lizenz zeigt ja auf wie schmal der Grat ist, denn die Grenze zwischen frei und nicht frei geht hier praktisch quer durch die Lizenz, denn die Varianten by und by-sa [1] sind frei im Sinne der Definition freier Software, die anderen Varianten nicht vollkommen.

[1]
siehe z.B.:
http://de.wikipedia.org/wiki/Creative_C ... n_Lizenzen



Gruß
Stephan

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von finnn » Mo, 27.05.2013 18:27

Der Beitrag von Gast hier über mir stammt von mir. War gar nicht angemeldet, und hab es nicht bemerkt. Tut mir leid!

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Sa, 25.05.2013 15:49

Hallo miesepeter,
ich fand beim Lesen nicht, dass ein Microsoft-Bashing intendiert war
da war meine Antwort wohl falsch formuliert, ich wollte mit "um nicht Ant-MS-Software zu schreiben" nicht MS fokussieren, sondern eher nur MS benennen WEIL MS immer als das herausragende Beiospiel für Kritik an propritärer Software steht.

Was ich inhaltlich meinte ist das mein Eindruck war das in der Arbeit doch durchschimmerte das FOSS 'irgendwie' aus sich selbst heraus besser sei, und das ist Etwas was ich nicht so sehe und als allgemeine These ablehne.

Also genau das was dem entspricht womit ich Loxen zitiert hatte, oder um es noch direkter zu sagen: ich selbst arbeite seit Jahren ehrenamtlich für freie Software und wie jeder Mensch freue ich mich auch über (angemessene) Anerkennung dafür, nur die Anerkennung der Arbeit von Freiwilligen darf nicht darauf hinauslaufen das man dadurch die Software selbst besser bewertet, nach dem Motto 'da haben sich viele Leute viel Mühe gegeben und stellen euch das kostenlos zur Verfügung, also toleriert mögliche Fehler doch bitte etwas'.
Es ist diese Toleranz die ich für falsch halte, denn wenn man den Freiwilligen Anerkennung zuteil werden lassen will, tue man das doch bitte, aber verwechsele man nicht Anerkennung der Leistung von Personen mit Anerkennung für eine Software, eine Software ist gut wenn sie fehlerfrei ist und den Anwendern nutzt und nicht schon deshalb weil Viele viel dafür gearbeitet haben.


Gruß
Stephan

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Sa, 25.05.2013 15:48

Hallo Finn,
Dass ich jedoch irgendjemand eine - auch nur irgendwie geartete - Betrachtungsweise nahe legen will um sie von der TDF-"Propaganda" zu überzeugen halte ich für blanken Unsinn. Mir ist schnurzpiepegal was - wer auch immer das sein mag - von der TDF hält oder nicht. (Mal ganz abgesehen davon, dass ich die Arbeit nie veröffentlichen wollte).
Was bitte soll es uns sagen das Du eine Bachelor-Arbeit nie veröffentlichen wolltest? Eine solche Arbeit ist doch überwiegend (Ausnahmen mag es ja geben) immer öffentlich.
Dann ziehe ich es vor zu sagen, dass ich mich in dem Geplänkel zwischen TDF und anderen nicht besonders auskenne und die "Propaganda" der TDF nicht kritisch hinterfragt habe (was du zurecht kritisierst).

Insgesamt wird in der gesamten Arbeit die TDF in 4-5 Sätzen erwähnt und ist absolut nebensächlich.
Du verstehst nicht worauf ich hinaus will. Es geht mir nicht darum wie oft Du die TDF erwähnst und ob Du sie positiv oder negativ siehst, sondern darum das Du Meinungen der TDF ungeprüft als scheinbare Fakten übernimmst.
Natürlich ist es nicht so ganz leicht bei öffenlichen Quellen zu unterscheiden was darin von Leuten stammt die der TDF nahestehen und die Stimmungsmache im Interesse der TDF verbreiten, aber es ist doch gerade Ziel einer Bachelor-Arbeit sich im wissenschaftlichen Arbeiten zu üben und das heißt maßgeblich auch Fakten werten zu können.
So aufschlussreich ich deinen Kommentar auch finde, halte ich es doch für schade, dass du auf den restlichen Inhalt nicht eingehst.
Nun ja, das ist wahr.
Edit: Trotzdem bin ich natürlich dankbar für deinen Kommentar und für deine Kritik - genau die hatte ich mir ja erhofft.
Mein Kommentar mag Dir hart und möglicherweise ungerecht erscheinen, zumal ich mir gut vorstellen kann wieviel Arbeit in solcher Arbeit steckt, da ich selbst zwei Studienabschlüsse habe, aber selbst auf die Gefahr hin das Du mir nicht glaubst oder gar denkst wie ich es denn wagen könne eine Arbeit 'schlecht zu reden', die mit Note 1 bewertet wurde, ist meine Kritik nun einmal wie sie ist.



Gruß
Stephan

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Constructus » Mi, 22.05.2013 16:45

Hallo Finn,
finnn hat geschrieben: danke erstmal für die (erste) Kritik :)
:idea:
Sicherlich ist die html-Ansicht nicht die schönste, aber es ist einfach unglaublich praktisch, gerade wenn auf anderen Geräten (Tablets etc) als auf klassischen Bildschirmen gelesen wird. Außerdem versuche ich damit - wie ich es auch in der Arbeit erwähnt habe - das für das Ausdrucken gedachte A4-Format langsam zu verdrängen^^
Bei mir sieht das etwas seltsam aus, weil die (fetten) Überschriften wesentlich kleiner dargestellt werden als der Haupttext. Auch die eingefügten Zitate sind nur sehr klein zu sehen. Bevor ich die Darstellung intensiver studieren könnte und nicht nach 5 Minuten genervt aufgäbe, würde ich das Dokument aus HTML auskopieren und in ein Writer- Dokument einfügen. Dort könnte ich das dann optisch so verändern, daß es für mich ohne Anstrengung lesbar wäre. Ich habe leider auch Schwierigkeiten, mit EBooks klarzukommen. Deshalb...
Die Kritik an der pdf-Datei habe ich nicht ganz verstanden, meinst du das Layout insgesamt oder die Darstellung im Browser? Jedenfalls habe ich die pdf ganz normal aus LibreOffice (Linux) exportiert. Ist allerdings gut möglich, dass der firefoxinterne "pdf.js" es nicht besonders schön darstellt. Wenn du meinst, dass ich daran was ändern kann, nur zu, ich tue was ich kann.
Nein, ich meine schon die PDF- Darstellung des FF. Die ist zwar etwas besser (für mich) als die HTML- Ansicht, aber immer noch nicht optimal. Die Darstellung im PDF- Reader meines Systems ist aber in Ordnung. Ich kann mir kaum vorstellen, daß es den Aufwand lohnt, daran etwas ändern zu wollen. Ggfs. könntest Du einen Hinweis druntersetzen, daß die Darstellung in einem PDF- Reader evtl. besser ist als die Browser- Darstellung.
Der kleine Seitenhieb auf wikipedia war nicht böse gemeint, ich weiß sehr wohl um die Grenzen und dort einen Text der 20-fachen Länge einzustellen wäre sicherlich fehl am Platz. Ich wollte viel mehr zum Lesen anregen :)
Ich empfand den "Seitenhieb" nicht als negativ, also keine Sorge. Gerade zu gewissen Themen freier Software gibt es Wiki- Artikel, die ellenlang sind und beim Durchblättern im Browser garnicht aufhören wollen. Das ist für mich halt ein schnelles Informationsmedium, das andere ein solides...
Achso und noch kurz zu den Geschlechtsbezeichnungen - ohne eine Grundsatzdebatte beginnen zu wollen: Mein Hirn assoziiert mit "Ingenieur" einfach einen Mann und dieser konzeptionellen Abkürzung möchte ich vorbeugen. Das mag bei anderen anders sein und ich verstehe auch, dass es manche beim Lesen stört.
Nun, zum einen gäbe es IngenieurInnen, bei Dir Ingenieur_Innen, zum anderen müßte seitens der Sprach- und Schriftwissenschaft mal darüber nachgedacht werden, wie man die Klippe umschiffen kann, etwa geschlechtsneutral. Ich stelle mir gerade vor, wie die Lateiner das gelöst hätten... Ingenius oder Ingenia oder Ingenium? Nimm's nicht krumm, ich bin halt nicht mit den neuen Medien aufgewachsen... :lol:
Die Arbeit wurde von meinem Prof super betreut und sehr positiv aufgenommen und trotz einiger Kritik (unter anderem der zu starke Bezug auf das Werk von Söderberg) hat er es im Rahmen einer Bachelorarbeit mit einer 1,0 bewertet.
Das ist doch was (wert). : )) Die nachfolgende Diskussion habe ich bereits mitgelesen; bei mir wird das zur Folge haben, daß ich die HTML- Darstellung in ein Textdokument einkopiere, die Diskussion um nebensächliches Beiwerk "erleichtere" und als eigenen Kommentar anhänge. Urhebervermerke sind selbstverständlich- und nein, selbst weiterveröffentlichen werde ich das natürlich nicht.
Vielen Dank auch für deine persönliche Bewertung der Idee und ich hoffe, dass du die Zeit zum Lesen findest!
Na klar, wie ich gerade geschildert habe, arbeite ich eine Version nach. Ich habe aus früherer Zeit eine Dokumentvorlage mit aktivem Inhaltsverzeichnis. Damit kann ich dann gleich an die Stelle springen, die ich mir gern durchlesen möchte. Ich finde, solch ein Dokument ist immer gut, wenn man im Netz mal etwas schwindeliges findet und drüber diskutieren will.

Im Übrigen: ziehe Deine Informationen aus dem Kreis der Antworten. Ohne Deine Ausarbeitung hätte es nichts zu diskutieren und zu kritisieren gegeben... Ich hoffe, daß Du mit der Art der Antworten klarkommst- ein Bein stellen will Dir hier hoffentlich keiner.
Wie ich gerade gesehen habe, war die Wahl Deines Erstveröffentlichungs- Ortes nicht optimal... hier wird oft hart, aber herzlich und ergiebig diskutiert, selten gepennt. :D

Nach wie vor: ich kann mit einer Ausarbeitung leben, die nur zu 98% fehlerfrei ist- mit den angefügten Korrekturen durch die Diskussion hier hat die sicher ihren Wert.

Nette Grüße

Constructus

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von miesepeter » Mi, 22.05.2013 15:22

Stephan hat geschrieben:Auch generell drängt sich mir beim Überfliegen der Arbeit der Eindruck auf das es sich hier wieder um die Art der Darstellung handelt die, verkürzt gesagt, freie Software als Anti-Softwareunternehmenssoftware (um nicht Ant-MS-Software zu schreiben) einordnet und nicht hinreichend beleuchtet das es sich bei freier Software natürlich nicht um ein antikapitalistisches Modell handelt, sondern im Gegenteil um ein sehr zukunfsträchtiges 'Produktionsverfahren' für Software innerhalb einer kapitalistischen Wirtschaft, denn wie schreibt selbst die FSF:
http://www.gnu.org/philosophy/selling.html
Hallo,

ich fand beim Lesen nicht, dass ein Microsoft-Bashing intendiert war; es wurde jedoch herausgestellt, dass durch die Verdrängung unliebsamer Konkurrenten eine Art Monopolsituation entstanden war, in der OpenOffice/LibreOffice durchaus als eine Art "Konkurrenzunternehmen" agiert, da die angelagerten Serviceleistungen und Anpassungen gewinnträchtig zu vermarkten sind.

Ciao

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von finnn » Mi, 22.05.2013 14:06

Huihui,

alles klar. Ich gebe zu, dass ich für 2010 besser von "ankündigen" hätte sprechen sollen.

Dass ich jedoch irgendjemand eine - auch nur irgendwie geartete - Betrachtungsweise nahe legen will um sie von der TDF-"Propaganda" zu überzeugen halte ich für blanken Unsinn. Mir ist schnurzpiepegal was - wer auch immer das sein mag - von der TDF hält oder nicht. (Mal ganz abgesehen davon, dass ich die Arbeit nie veröffentlichen wollte).

Dann ziehe ich es vor zu sagen, dass ich mich in dem Geplänkel zwischen TDF und anderen nicht besonders auskenne und die "Propaganda" der TDF nicht kritisch hinterfragt habe (was du zurecht kritisierst).

Insgesamt wird in der gesamten Arbeit die TDF in 4-5 Sätzen erwähnt und ist absolut nebensächlich. Der Hauptteil der Analyse befindet sich auch im übrigen vor besagtem Zeitraum. So aufschlussreich ich deinen Kommentar auch finde, halte ich es doch für schade, dass du auf den restlichen Inhalt nicht eingehst.

Edit: Trotzdem bin ich natürlich dankbar für deinen Kommentar und für deine Kritik - genau die hatte ich mir ja erhofft.

Liebe Grüße,
Finn

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Mi, 22.05.2013 12:40

nur hast du Unrecht mir (diesen) Fehler vorzuwerfen, da ich es genau so geschrieben habe.
Wenn Du mir dann erklären würdest wir man eine Stiftung gründet ohne das zu tun, dann können wir darüber reden, ansonsten ist das was Du hier wiedergibst nur TDF-Propaganda, denn es gibt keine Unterscheidung zwischen einer (hypotetischen) 'allgemeinen TDF' und einer 'TDF-Stiftung', sondern es gibt NUR eine TDF als Stiftung, diese jedoch ist als Stiftung an Voraussetzungen gebunden und sonst einfach nicht existent.

Daran ändert sich auch nichts dadurch das die (zu diesem Zeitpunkt garnicht existierende) TDF in der Öffentlichkeit versucht hat den Eindruck hervorzurufen sie existiere bereits als Stiftung.

Sicherlich hätte man den Einfluss von Suse etc. weiter eingehen können, allerdings sehe ich das für meine Fragestellung nicht elementar.
Aber die Ansichten der TDF wiederzugeben, ohne sie kritisch zu hinterfragen, scheint in Deiner Arbeit einen wichtigen Stellenwert zu haben.
Warum z.B. der Einfluss von SUN einer so breiten Betrachtung unterliegt, der von SUSE und Anderen jedoch nicht, das hat Tendenz und soll ganz offensichtlich dem unbedarften Leser eine gewisse Betrachtungsweise nahelegen (und das ist, Verzeihung, noch die freundlichere Art Interpretation, denn die unfreundliche wäre die Unterstellung das Du Dir über inhaltliche Vakanzen nicht einmal bewußt bist).

Und Du wirst mir auch kein X für ein U vormachen, denn ich kenne Etliche der bei der TDF Beteiligten langjährig persönlich und weiß an etlichen Stellen wie die Interessenslagen sind.



Stephan

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von finnn » Mi, 22.05.2013 11:36

Danke für die Kommentare!

Stephan, in der Arbeit heißt es:
Am 28. September 2010 wurde die „Document Foundation“ gegründet, die nun endlich die lang versprochene Dachstiftung für das Projekt sein sollte (The Document Foundation 2010). Die für die Gründung notwendigen Gelder wurden in einem Spendenaufruf erlangt und die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts wurde im Februar 2012 anerkannt (heise online 2012).
Du hast also inhaltlich vollkommen Recht, nur hast du Unrecht mir (diesen) Fehler vorzuwerfen, da ich es genau so geschrieben habe.


Du hast auch Recht, dass es in der wissenschafltichen Diskussion einen gewissen "Bias" gegenüber FOSS gibt und auch ich möchte mich von diesem nicht gänzlich frei sprechen. Genau deshalb habe ich mir jedoch auch Softwaremärkte genauer angeschaut. Und FOSS ist auch für mich nicht antikapitalistisch:
FOSS und kapitalistische Unternehmen sind also in diesem direkten Zusammenhang nicht widersprüchlich. Im Gegenteil, es gibt immer mehr Unternehmen die sich auf FOSS spezialisieren und auch erhebliche Umsätze einfahren (heise online 2006b).
Ich versuche gerade dieser simplifizierende Gegenüberstellung zu entgehen, in dem ich auf die Besonderheiten von FOSS eingehe. Insofern würde es mich freuen, wenn du die Arbeit noch einmal gründlich lesen könntest, da in deinem Kommentar schon einige Erfahrung und Wissen zu erkennen ist.

Zu dem Einfluss von anderen schreibe ich:
Analog kann man die gleiche Analyse jedoch auch für FOSS vornehmen: Sun hat ein Teil der Arbeit an externe Entwickler abgegeben. Ein Teil dieser externen Arbeiter werden von anderen Firmen gestellt – wie z.B. von IBM, denn Lotus Symphonie besteht im Kern aus OpenOffice.org (Meeks 2008). Hier entsteht also eine neue Konkurrenz (mit StarOffice) doch zugleich investieren beide Firmen in die Weiterentwicklung von OpenOffice.org. So scheint alle Unterstützer von Open/LibreOffice vor allem der Kampf gegen die Monopolstellung Microsofts zu vereinen. Dies ist kein Kampf aus Prinzip sondern vielmehr eine Möglichkeit, Geld zu verdienen – so wie es Sun jahrelang gemacht hat.
und
Michael Meeks bedauerte 2008 die Dominanz von Sun über die Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse innerhalb von OpenOffice.org und beobachtete die Tendenz, dass immer weniger freie Entwickler_Innen (aber auch Sun selbst) zu dem Projekt beitrugen (vgl. Meeks 2008; Proschofsky 2008). Wie Meeks selbst anmerkt sind die angeführten Statistiken allerdings mit Vorsicht zu genießen. Es lässt sich jedoch festhalten, dass es insgesamt schwierig war, auf freiwilliger Basis zu OpenOffice.org beizutragen.14
Sicherlich hätte man den Einfluss von Suse etc. weiter eingehen können, allerdings sehe ich das für meine Fragestellung nicht elementar.


Und ganz klar ist, dass diese Arbeit Schwächen hat (und vermutlich auch Fehler), deswegen: Kommentiert, ich freue mich! :)

Re: Bachelorarbeit über Libre/Open Office zum Lesen

von Stephan » Mi, 22.05.2013 11:04

Die Arbeit enthält Fehler, denn z.b. die sog. Document Foundation wurde nicht im Jahre 2010 gegründet sondern nachweislich am 07.02.2012

das zu 'beweisen' ist leicht wenn man sich das Photo der amtlichen Urkunde anschaut, z.B. unten an diesem Beitrag:
http://www.zdnet.de/41560288/libreoffic ... egruendet/

Teile der Arbeit geben im Übrigen die einseitige Sichtweise der TDF wieder, ohne kritisch die tatsächlichen Gegebenheiten zu hinterfragen, z.B. zu untersuchen wie z.B. der Einfluss von SUSE (SUSE Linux GmbH) oder der Free Software Foundation auf die TDF/LO ist.

Auch generell drängt sich mir beim Überfliegen der Arbeit der Eindruck auf das es sich hier wieder um die Art der Darstellung handelt die, verkürzt gesagt, freie Software als Anti-Softwareunternehmenssoftware (um nicht Ant-MS-Software zu schreiben) einordnet und nicht hinreichend beleuchtet das es sich bei freier Software natürlich nicht um ein antikapitalistisches Modell handelt, sondern im Gegenteil um ein sehr zukunfsträchtiges 'Produktionsverfahren' für Software innerhalb einer kapitalistischen Wirtschaft, denn wie schreibt selbst die FSF:
http://www.gnu.org/philosophy/selling.html

Gerade in einer wissenschaftlichen Arbeit sollte man hier auch die Erwartungshaltung mancher an FOSS Beteiligter und die tatsächlichen Fakten sauber trennen, denn FOSS ist ihrem Wesen nach nicht antikapitalistisch oder unternehmensfeindlich.
Hierin sollte man sich auch nicht von früherem (teils noch heutigem) 'Geschrei' von z.B. MS und Anderen in die Irre führen lassen, denn diese Unternehmen beklagen in Wahrheit nur das Mehr an Wettbewerb welche FOSS in den Markt bringt und was ihnen 'unbequem' ist.


FOSS insgesamt ist inzwischen ein Faktum im Markt und ist immer da erfolgreich wo sie gleich oder besser als vergleichbare propritäre software ist, was jedoch nicht heißt das sie dadurch die UNternehmen schädigt die propritäre Software erzeugen, sondern sie zwingt diese das bessere 'Produktionsmodell' von FOSS zu übernehmen an den konkreten Stellen wo es heute bereits überlegen ist.
Der 'Traum' macher FOSS-Anhänger das z.B. Linux dazu führen könnte MS vom Markt zu verdrängen wird somit wohl ein Traum bleiben, denn sollte, verkürzt gesagt, Linux sich erfolgreicher erweisen als MS Windows, so wird die Folge davon nicht das Ende von MS sein, sondern das Erscheinen von 'MS Linux 1.0'.

oder wie es Loxen ]1] in jünster Vergangenheit schrieb:

"Die Marktrealitäten für OSS sind inzwischen die gleichen wie für alle im Software-Markt. In der ersten OSS-Zeit konnten Entwickler/Hersteller für sich eine Sonderstellung reklamieren, da „Community“ in der öffentlichen Wahrnehmung mit den Begriffen „freiwillig“, „selbstlos“, „altruistisch“ konnotiert wurde. Im Markt gelten diese Begriffe nicht und _wenn_ OSS im Markt erfolgreich sein will, dann muss gelten: „wettbewerbsfähig“, „leistungsfähig“ und auch „durchsetzungsstark“."


[1]
https://www.bundestag.de/internetenquet ... _Loxen.pdf


Gruß
Stephan

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