Ganz genau diese Interpretation ist der Grund weshalb sich die Waffendiskussion (vor allem in den USA) im Kreise dreht. Eine merkwürdige Vorstellung von der Mensch - Objektbeziehung. Auch wenn ich das in der BA-Arbeit nicht erwähnt habe, beziehe ich doch ein wenig die Position die von dem Wissenschaftssoziologen- und philosophen Bruno Latour eingenommen wird.Stephan hat geschrieben:
FOSS ist eher vom Charakter wie eine Waffe, sie dient dem der sie benutzt, zu den Zwecken für die er sie einsetzt. Sie selbst ist nicht 'gut' oder 'schlecht' sondern sogar im Gegenteil in höchsten Maße neutral per Definition, denn eine freie Lizenz hört auf eine freie Lizenz zu sein wenn man versuchte in ihr auszuschliessen das die unter ihr stehende Software z.B. verkauft oder z.B. für militärische Zwecke eingesetzt werden darf.
Grundgedanke dabei ist, dass Waffe und Träger eine neue Einheit bilden, die sich sowohl von der Waffe als auch von dem Menschen aber vor allem von einer reinen Addition der beiden unterscheidet. Es steht wohl außer Frage, dass sich die meisten Menschen in Extremsituationen mit mit einer Waffe gänzlich anders als verhalten als ohne einer Waffe.
Für eine Übersicht siehe: Degele, Nina, 2002: Einführung in die Techniksoziologie, München: Fink.
Zum Teilen auch verfügbar auf Google-Books, wo sie explizit auf Bruno Latour, seine ANT und das Waffe-Mensch Beispiel eingeht.
Ich behaupte in diesem Sinne, dass Menschen mit FOSS andere Einheiten sind als Menschen ohne FOSS. Im übrigen schreibe ich selbst, wie sehr FOSS in den üblichen Wirtschaftsbetrieb integriert ist und diesen für die eigene Existenz benötigt:
Bitte genauer lesen!Die Existenz in der nicht FOSS-Welt verlangt Geld zum Überleben – die potentielle Verwirklichung in der FOSS-Welt geht also einher mit einer relativ stabilen Lage in der nicht-FOSS-Welt. Neben ganz allgemeinen Existenzgrundlagen ist außerdem die materielle Existenzgrundlage in der FOSS-Welt notwendig (Computer, Internet, Elektrizität, IT-Literacy, Englisch). FOSS basiert damit auf überschüssiger Energie und Fähigkeiten die einer kapitalistischen Marktökonomie entstehen und nicht in FOSS selber.