Es ist alles ganz einfach und auch einfach zu verstehen, jedoch wegen des Umfangs nur schwer in Kürze zu erklären. Ich versuche es mal:
Es gibt (oder es gibt im Wesentlichen) 5 Arten von Vorlagen:
(1)Seitenvorlagen
hier ist alles geregelt was mit einer kompletten Seite in Zusammenhang steht, also z.B. Seitenränder, Kopfzeilen, Hintergrund usw.
(2)Absatzvorlagen
hier ist alles geregelt was für einen Absatz zutrifft, z.B. Textausrichtung, Textfluß, Nummerierung, Tabulatoren usw.
(3)Zeichenvorlagen
alles was mit den Zeichen zu tun hat z.B. Schriftart, Schriftgröße usw.
(4)Nummerierungsvorlagen
alles was mit Nummerierungen oder Aufzählungen zu tun hat z.B. die Zählweise, also ob A,B,C... oder 1,2,3...
(5)Rahmenvorlagen
das sind Vorlagen welche für Objekte verwandt werden, also z.B. Bilder (auch ein Rahmen ist in diesem Sinne ein Objekt selbst wenn er Text enthält. Ein Rahmen der Text enthält ist i.S. Word ein Textfeld)
Diese Vorlagen können auch kombiniert sein oder übergreifend. Zum Beispiel enthält eine Absatzvorlage auch Angaben im Sinne einer Zeichenvorlage.
Zum Prinzip der Seitenvorlagen (um hier keine Verwirrung zu stiften geht die folgende Erklärung davon aus das Du OpenOffice mit quasi Standardeinstellungen benutzt !):
Wenn Du ein leeres Writer-Dokument öffnest dann basiert es auf der (aktuellen) Standardvorlage, ähnlich wie Normal.dot bei Word, der Unterschied ist jedoch das es hierfür in der Grundeinstellung (!) keine separate Datei gibt. Du siehst eine leere Seite, diese basiert auf der Seitenvorlage „Standard“, wenn Du Dir diese Vorlage im Stylisten ansiehst kannst Du sehen das die Folgevorlage ebenfalls mit „Standard“ angegeben ist. Das bedeutet das wenn Du auf der Seite Text eingibst und Dein Text das Ende der Seite erreicht und dann ein Seitenumbruch erfolgt das dann diese nächste Seite ebenfalls der Seitenvorlage „Standard“ entspricht. Wäre als Folgevorlage eine andere eingetragen so würde automatisch diese verwendet. Falls Du nun tatsächlich die Folgevorlage änderst, betrifft diese Änderung nur das aktuelle Dokument. Das aktuelle Dokument ist jedoch ein *.sxw (oder temporär ein *.sxw, wenn noch nicht gespeichert). Wenn Deine Änderung von Dauer sein soll muß sie als Dokumentvorlage (stw) gespeichert werden, diese Vorlage kann Text oder Bilder usw. enthalten, muß es jedoch nicht – im Normalfall enthält sie nur Formatierungen.
Beispiel: öffne ein leeres Dokument und ändere die Folgevorlage der Seitenvorlage „Standard“ von „Standard“ auf „Verzeichnis“, mache in dem Dokument nichts weiter. Wähle nun Datei>Dokumentvorlage...>Speichern und speichere. Öffne ein neues Dokument mit Datei>Neu>Dokumente und Vorlagen, suche dort im Dialog die Vorlage die Du gerade gespeichert hast. Es wird ein leeres Dokument geöffnet, fülle die erste Seite mit Text so das zur zweiten Seite umgebrochen wird – und Du siehst das diese Seite 2 automatisch auf der Seitenvorlage „Verzeichnis“ basiert, so wie Du es vorher eingestellt hast.
Dieses Verfahren geht im Prinzip für alle Arten von Vorlagen (und noch Einiges mehr, z.B. können Menüleisten für eine bestimmte Vorlage festgelegt werden), alles was Du einstellst (fast alles) bleibt erhalten wenn Du das Dokument danach als Vorlage speicherst.
Jedoch – falls Du nun ein Dokument über Datei>Neu>Textdokument öffnest basiert es immer noch auf der ursprünglichen Vorlage. Soll ein neues Dokument welches über Datei>Neu>Textdokument geöffnet wird einer bestimmten von Dir erstellten Vorlage entsprechen dann muß diese Vorlage als Standardvorlage gesetzt sein. Hierzu:
Datei>Dokumentvorlge>Verwalten die Vorlage wählen, welche zukünftig die Standartvorlage sein soll, darauf Kontextmenü erzeugen und 'Als Standardvorlage setzen' anklicken, das wars. (Es kann natürlich immer nur eine Standardvorlage geben)
Der Haupttext in einem Rahmen auf Seite 1, der von mir erstellen Dokumentvorlage, soll bei Erreichen des Seitenendes auf Seite 2 fliessen. Der ganze Rahmen samt Inhalt soll sich nicht auf die Seite 2 verschieben. Diese zweite Seite soll im Gegensatz zur Seite 1 nur eine kleine Grafik am rechten oberen Rand enthalten und fortlaufend nummeriert sein mit "-zwei-" etc... Obwohl ich es nichtmal geschafft habe so eine Folgeseitenvorlage für meine Dokumentvorlage zu definieren, bin ich nach etwas rumprobieren skeptisch, ob das überhaupt das richtige für mich ist.
Allerdings ist es in der Tat suboptimal bei Dokumenten, die über mehrere Seiten gehen dann mit mehreren Dokumentvorlagen, Copy&Paste, mehreren OO-Fenstern etc. arbeiten zu müssen.
Ein Text kann nicht aus einem Rahmen herausfließen (er kann nur von einem Rahmen in einen anderen Rahmen fließen, wenn diese verkettet sind), ich bin aber eigentlich überzeugt das Du nicht genau das meinst was Du geschrieben hast. (Das würde bei Word auch nicht gehen, also wenn das was Du meinst in Word geht ist es etwas Anderes als Du beschreibst)
Die Sache mit den Bildern (unterschiedlich für verschiedene Seiten) geht. Die Erklärung dafür ist wider etwas lang, ließ doch erstmal den Thread:
viewtopic.php?t=1207&postdays=0&postorder=asc&start=0
dort habe ich das diskutiert. Wenn Du es nicht verstehst frage nochmal. In jedem Fall brauchst Du nicht zu befürchten mit mehreren Dokumenten und 'Copy und Past' arbeiten zu müssen.
Ich hoffe das war etwas erhellend.
Gruß
Stephan