Kompatibilität Word - Writer (Word 2000 / OO2) - Teil1

[edv]

Habe aus beruflichen Gründen einen Bericht erstellt, der die wichtigsten Kompatibiliätsprobleme zwischen Word und Writer aufzeigt. Diesen will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Ich garantiere keinesfalls Vollständigkeit, vielmehr ist jeder dazu aufgerufen, den Bericht zu erweitern.

Als erstes folgt Teil 1, der sich auf den Vergleich von Word 2000 und Writer 2 bezieht, danach folgt das Ganze für Word 2003.

1.1 Formatierungen:
· Wenn vor / nach Aufzählungszeichen ein Leerzeichen vorhanden ist, wird bei der Konvertierung gelegentlich ein zusätzliches Leerzeichen eingefügt.
· Auftauchende Hyperlinks weisen nach der Bearbeitung eine Hyperlinkformatierung auf, auch wenn dies vorher nicht der Fall war.
· Die Abstände von Textboxen zu umliegendem Text werden teilweise verändert. Normalerweise im Bereich von ½ Zeile, manchmal auch mehr.
· Die Abstände der Kopf- und Fußzeile von den Seitenrändern werden bei der Konvertierung automatisch auf jeweils 1,27 cm gestellt.
· Formularfelder vom Typ „Kontrollkästchen“ sind nach der Formatierung automatisch schattiert, auch wenn dies ursprünglich deselektiert wurde.

1.2 Metadaten
Metadaten werden durch die Bearbeitung größtenteils übernommen, einige wenige Typen gehen verloren.
Übernommen werden:
· Titel
· Thema
· Autor
· Kommentar
· Firma
Nicht übernommen werden:
· Manager
· Kategorie
· Hyperlinkbasis
· benutzerdefinierte Metadaten

Die Versionsverfolgung wird ebenfalls nicht übernommen, wohingegen z.B. gesetzte Kommentare auch nach der Konvertierung verfügbar bleiben. Auch getätigte Überarbeitungen können weiterhin nachverfolgt werden.

1.3 Inhalts-, Abbildungs-, Tabellenverzeichnisse
· Eventuell vorhandene Zeilenabstände zwischen der Angabe von verschiedenen Kapiteln werden durch die Bearbeitung grundsätzlich entfernt.
· Die Funktionalität „Felder aktualisieren“ wird bei der Konvertierung automatisch ausgeführt
· Die Schrift in Abbildungs- und Tabellenverzeichnissen ist nach der Durchführung fett.
· Seitenzahlen stimmen bei größeren Dokumenten teilweise nicht mehr. Durch erneutes Ausführen von „Felder aktualisieren“ kann dies wieder behoben werden.

1.4 Kopf- und Fußzeilen
· Aufzählungszeichen sind nach der Durchführung doppelt vorhanden.
· Teilweise werden an den Zeilenanfängen auch Aufzählungszeichen eingefügt, wo vorher gar keine vorhanden waren.
· Bezüglich der Seitennummerierung wird nach der Konvertierung der Anzeigebereich verkleinert, so dass nur noch die erste Stelle sichtbar ist. Dies kann durch Vergrößerung des Anzeigebereiches behoben werden.

1.5 Tabellen
· Die Spaltenhöhen und Zeilenbreiten von Tabellen werden teilweise ein wenig verändert, vorhandene Autoformen oder andere Objekte entsprechend horizontal oder vertikal verschoben.
· Dies hält sich aber so in Grenzen, dass die Übersicht eigentlich immer erhalten bleibt.

1.6 Sonstiges
· Text, der mit „ausgeblendet“ formatiert ist, ist in OpenOffice nicht zu sehen (in Word gestrichelt unterstrichen), aber nach Rückkonvertierung in Word wieder wie ursprünglich formatiert.
· Formulareingabefelder werden nicht übernommen.
· Seitenwechsel und Abschnittswechsel werden teilweise verschoben.
· Durch die Konvertierung werden die Rechtsschreibprüfung und die Silbentrennung für das jeweilige Dokument automatisch deaktiviert, diese lassen sich anschließend einfach wieder aktivieren.



2 Fazit
Speziell bei komplexeren Dokumenten (viele Tabellen, Inhaltsverzeichnis, umfangreiche Kopf- Fußzeilen) sind kleinere Formatierungsunterschiede zu erwarten. Ein Gutteil davon verbessert oder verschlechtert das Dokument nicht, es sieht einfach nur „anders“ aus.
Sofern allerdings auf exakt identische Formatierung Wert gelegt wird, ist OpenOffice für diese Dokumente nicht geeignet.
Bei weniger komplexen Dokumenten sind normalerweise überhaupt keine Unterschiede in der Formatierung zu erwarten.

3 Erstellung von OO – konformen Dokumenten

Wenn schon bei der Erstellung der Dokumente auf die OpenOffice – Schwachpunkte geachtet wird, sollte auch bei umfangreicheren Dokumenten nichts schief gehen. Sofern minimale Formatierungsunterschiede nicht stören, müssen eigentlich nur folgende Punkte beachtet werden:

- Wenn es sich vermeiden lässt nicht mit Textboxen arbeiten (wenn, dann besser Tabellen verwenden).
- Auf von OpenOffice nicht unterstütze Metadaten verzichten
- Auf Formulareingabefelder sollte ebenfalls verzichtet werden